Wie kann ich mein Kind am Gymnasium unterstützen?

Kind und Gymnasium

Wie kann ich mein Kind am Gymnasium unterstützen?

  • Fehlendes Wissen über Lernstrategien und Lerntechniken

Lernstrategien: Die Planung und Organisation des Lernens. Wann, wie lange, welche Prioritäten? Persönlichen Arbeitsplan erstellen, Freizeit, Hobbies und Pufferzeiten einplanen.

Lerntechniken: Wie lernen, damit der Stoff verstanden und ins langfristige Gedächtnis überführt wird? 

  1. Lesen, Notizen machen, Fragen und Unklarheiten notieren, nachschauen, klären
  2. Übungen wiederholen, neue Übungen machen, Schwierigkeitsgrad steigern
  3. Lernkartei: Zusammenfassung auf Lernkärtchen schreiben
  4. Selbstabfrage: Kärtchen mit richtigen Antworten kommen in den hinteren Teil, Kärtchen mit falschen oder unvollständigen Antworten repetieren.
  5. Zu einem abgeschlossenen Gebiet ein Poster erstellen, das man an die Wand hängen kann.
  6. «Spick» mit den wichtigsten Infos erstellen
  7. Einem andern Kind oder den Eltern oder einem Freund/einer Freundin den Stoff erklären.

Für eine Prüfungsvorbereitung sollte der Stoff dreimal durchgearbeitet bzw. repetiert werden.

  • Ungenügende Vorbereitung auf den neuen Schul-Typ

Besprechen, falls möglich rekognoszieren: Was wird anders sein? Neuer Schulweg, neues Schulhaus. Neue Arbeitsweise. Neue Fächer: sich einen Überblick verschaffen, z.B. googeln, Lehrbücher anschauen, Fragen notieren, ältere Kinder oder Freunde fragen. Nachfragen, wie Eltern, Bekannte, Promis zu ihrem Beruf gekommen sind. 

  • Das Warum. Hat das Kind eine Vorstellung von seinem Traumberuf, seinen Möglichkeiten?

Immer im Gespräch bleiben. Was ist Dein Traumberuf? Welcher Weg führt dorthin? Sich informieren, ev. Arbeitsplatzbesuch bei Bekannten. Gibt es Alternativen, die auch attraktiv sein könnten?

  • Fehlende Motivation für den Schulstoff

Bezug zum Alltag herstellen: Anwendungsbeispiele suchen und besprechen

Mathe, Physik im Alltag, was bedeuten abstrakte Begriffe wie «Kraft», wo finden diese Anwendung?

Latein: Was ist das Erbe der alten Römer? Bauten und Siedlungen besuchen, sprachliches Erbe, Fremdwörter, Römisches Recht…..

Geographie: Reisen, Landkarten online anschauen, Reisefilme anschauen

  • Fehlender Einbezug des Lernstoffes in den Alltag, in die familiären Diskussionen und Aktivitäten

Wie kann der Schulstoff in den familiären Alltag eingebaut werden? Lassen Sie sich die Inhalte erklären. In den heutigen Schulstoff fliesst die neuste Forschung ein, deshalb wird heute vieles anders oder neu erklärt, als zur Schulzeit der Eltern. 

Neue Schulfächer: z.B. Informatik: lassen Sie es sich von Ihrem erklären.

  • Spannungen mit der Lehrperson

Darüber sprechen. Wie ist es denn genau? Was erwartet die Lehrperson? Gibt es vielleicht Unklarheiten, Missverständnisse? Das Gespräch mit der Lehrperson suchen. Ich habe als Lehrerin immer versucht, schwierige oder schwache SuS besonders liebevoll und respektvoll zu begegnen und sie zu ermutigen.

Falls die Chemie unrettbar nicht stimmt, einen Klassen -oder Schulwechsel erwägen, schlimmstenfalls in eine andere Gemeinde ziehen.

  • Zeitweise Überforderung durch das neue Lerntempo

Wie kann der Anschluss gefunden werden? Lerncoaching, Nachhilfe-Unterricht, Lernpartnerschaften mit Kindern, die in diesem Fach stark sind, aber in einem andern Fach selber Unterstützung benötigen. Wie kann die Familie auf die Überforderung Rücksicht nehmen und unterstützend wirken?

  • Zu wenig Erklärungen oder mangelnde Vorbereitung des Stoffes durch die Lehrperson

Nachfragen. Lehrmittel und Lehrerhandbuch kaufen, nachschauen, erklären. 

  • Das Wissen, wo Hilfe geholt werden kann, wenn etwas nicht verstanden wird.

 Lerncoaching, Nachhilfe-Unterricht, Internet

  • Mehrsprachigkeit in der Familie 
  • Die lokale Landessprache wird nur in der Schule erlernt und gesprochen

Die Eltern sollten die Unterrichtssprache auch lernen und mit der Zeit beherrschen. Tägliche Anwendung, Einbau in den Alltag zuhause, damit die Kultur des Gastlandes nicht länger fremd bleibt. Kontakte mit lokalen Kindern und Erwachsenen pflegen, einladen, gemeinsam Freizeit verbringen….Kann die Muttersprache etwas reduziert werden z.B. auf Guten-Morgen und Gute-Nacht-Rituale?

  • Hohe Erwartungshaltung der Eltern und Familie

Muss mein Kind mein Ebenbild werden? Erwarte ich von meinem Kind, dass es etwas kompensiert, wovon ich annehme, dass es mir fehlt oder das ich verpasst zu haben meine? Mein Kind muss sich frei entfalten und entwickeln können. Als Mutter und Vater (oder Grosseltern) habe ich nicht das Recht, das Leben meines Kindes «vorzuprogrammieren». Ich sehe in meiner Coachingpraxis erschreckende Beispiele solcher «Vorgaben», die in lebenslangem Protest durch das Kind enden können.

  • Desinteresse und mangelnde Unterstützung durch Eltern und Familie

Sich bewusst mit den Ansichten, Ideen und Wünschen des Kindes auseinandersetzen, nachfragen, gemeinsame Aktivitäten, Kontakt finden und pflegen. Mein Kind ist das Wertvollste und Schützenswerteste, das es gibt.

  • Überbehütet oder sich selbst überlassen

Falls ich mein Kind überbehüte, warum ist das so? Was will ich ihm ersparen? Wovor habe ich Angst? 

Falls ich mein Kind sich selbst überlasse, was absorbiert mich so dermassen, dass ich kein Interesse an meinem Kind aufbringe? Was ist mein Problem? Was ist mir als Kind passiert, dass ich so bin? Von den eigenen Eltern ignoriert zu werden gehört zum Schmerzhaftesten überhaupt. Kinder brauchen die liebevolle Zuwendung und Aufmerksamkeit ihrer Eltern. 

In beiden Fällen Hilfe bei einem Therapeuten suchen.

  • Spannungen in der Familie, beispielsweise durch Beziehungs-Probleme der Eltern, durch ein Geschwister, das aus gesundheitlichen Gründen sehr viel Aufmerksamkeit benötigt

Kinder sind die Seismographen des familiären Klimas und reagieren empfindlich auf innerfamiläre Spannungen, Stress. Eheprobleme unbedingt mit dem Partner/der Partnerin ansprechen, professionelle Hilfe holen.

Gibt es ein anderes Kind, das aufgrund einer Erkrankung oder besonderer Bedürfnisse erhöhte Aufmerksamkeit benötigt? Wie kann für das gesunde Kind Zeit gefunden werden? Besondere Mama-oder Papa-Tage? Zeitinseln schaffen`? Professionelle Unterstützung und Entlastung suchen.

  • Ein Umzug aus einem andern Land oder einer andern Gegend
  • Das Kind hat Mühe, Anschluss in der Klasse oder Freunde zu finden, vielleicht weil es introvertiert, schüchtern sein kann. 
  • Manchmal ist die Pubertät eine Zeit, die konzentriertem Lernen nicht gerade förderlich ist.

Susanne H. Keller has been a coach since 2012, specializing in systemic coaching, change management and organizational development. She has more than thirty years experience in executive management, project management and managing science and technol”ogy. As a systemic coach she can help executives and teams to manage change, develop their personalities and their companies, create start-ups, work on their projects, discover new perspectives,and reach their goals.
You can contact her at www.susanne-keller.ch

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